Innovative Kindermasken aus Unna: Atemwiderstand um 30 % gesenkt

Die exbert GmbH & Co. KG aus Unna hat in einem zweijährigen Forschungsprojekt innovative Atemschutzmasken speziell für Kinder entwickelt. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Projekt „EMP“ zielte darauf ab, die gravierenden Defizite bei Kindermasken während der COVID-19-Pandemie zu beheben.

Neue Falttechnik reduziert Atemwiderstand um 30 Prozent

Das Herzstück der Innovation ist eine neuartige Falttechnik, die es ermöglicht, bei reduzierter Maskengröße eine um 30 Prozent größere Filterfläche zu erreichen. „Dadurch können wir den Atemwiderstand von durchschnittlich 142 Pascal auf nur noch 104 Pascal senken – das ist eine Reduktion um etwa 30 Prozent“, erklärt der Geschäftsführer Christian Scharlach.

Herkömmliche FFP2-Masken waren für Kinder ungeeignet, da sie in verkleinerter Form einen zu hohen Atemwiderstand aufwiesen. Zum Projektbeginn existierte in Deutschland keine gültige Norm für Kindermasken.

Erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Bergischen Universität

Das Projekt wurde als Verbundvorhaben zwischen exbert und der Bergischen Universität Wuppertal durchgeführt. Während die Universität die wissenschaftlichen Grundlagen erforschte, lag der Schwerpunkt des Unnaer Unternehmens auf der produktionstechnischen Umsetzung. „Die Kooperation verlief sehr erfolgreich. Wir konnten die universitären Entwicklungen zeitnah auf ihre industrielle Umsetzbarkeit prüfen“, berichtet Scharlach.

Insgesamt wurden über 70 Prototypen hergestellt und getestet. Ein spezielles Prototyping-Verfahren mit Ultraschallschweißen und 3D-gedruckten Führungshilfen ermöglichte schnelle Entwicklungszyklen.

Markteinführung abhängig von zukünftiger Pandemielage

Obwohl die technischen Ziele erreicht wurden, haben sich die Marktaussichten seit Projektbeginn deutlich verändert. „Das gesellschaftliche Interesse am Thema Masken ist stark zurückgegangen“, räumt das Unternehmen ein. Eine kommerzielle Verwertung wird hauptsächlich bei erneuten Pandemien oder in spezialisierten Nischenmärkten erwartet.

Die entwickelte Technologie könnte jedoch auch auf andere Anwendungsbereiche übertragen werden, etwa bei längeren Tragedauern in medizinischen Bereichen oder für den internationalen Markt, wo bereits Normen für Kindermasken existieren.

Über exbert GmbH & Co. KG

Die exbert GmbH & Co. KG mit Sitz in der Otto-Hahn-Straße in Unna ist ein industrieller Partner für innovative Schutzausrüstung. Das Unternehmen verfügt über umfangreiche Erfahrungen in der Maskenproduktion und -zertifizierung.

Das Forschungsprojekt wurde unter dem Förderkennzeichen 16PS107902 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen des Programms „Bundesförderung Innovative Schutzausrüstung“ gefördert.